Unsere Aktivitäten: MZ-Werksbesichtigung April 2002

BlackKnight ::: 28. Mar 2004 ::: 44904 Aufrufe

Pünktlich am Samstag um 13 Uhr stehen wir vor dem Eingang von MZ in Zschopau-Hohndorf. Uns erwartet eine Führung durch die Montagehallen von MZ. Zunächst gibt es einen kleinen Exkurs durch die Geschichte und Vorgeschichte von MZ. Von DKW, was übrigens Dampfkraftwagen heißen soll, bis zu Auto Union. 1953 taucht der Name Motorradwerk Zschopau, kurz MZ als Nachfolger von DKW erstmals auf. Die berühmten 2-Takter von MZ kennt ja wohl Jeder. Sie werden auch liebevoll Emme genannt. Die neue MZ 1000 S werden wir nicht zu Gesicht bekommen. Der Motor läuft noch auf dem Prüfstand der Entwicklungsabteilung. Und Diese wird leider für uns Tabu sein.

Jetzt beginnt der Gang durch die Montagehallen. Zunächst geht’s durch das Lager in die Rahmenproduktion. Der Rahmen ist eines der wenigen Teile, die noch völlig selbst produziert werden. Die meisten Teile stammen von Zulieferern, wie das auch in der Autoindustrie seit längerem praktiziert wird. Wir bestaunen die aufgereihten Rahmen und erfahren, das diese ohne Toleranzen zusammengeschweißt werden müssen, da sie nicht mehr nachträglich gerichtet werden können. Es gibt eine Reihe von Schweißkabinen, in denen die einzelnen Rohre in Rahmenlehren eingespannt von erfahrenen Mitarbeitern zusammengefügt werden. Zum Lackieren werden die Rahmen außer Haus gegeben, und kehren dann zur Endmontage zurück.

Weiter geht es in eine große Halle, wo die Endmontage vorgenommen wird. Massenweise stehen hier Motorradteile rum. In einer Ecke die Felgen, in einer anderen Ecke komplette Motoren. Dort liegen die Elektromotoren für den Elektroroller "Charly", dort Zylinderköpfe der 125er Motoren. Doch das scheinbare Chaos hat System. Statt eines Fließbandes durchlaufen die Motorräder während ihrer Komplettierung einzelne Stationen. Auf rollbare Böcke montiert, werden auf jeder Station bestimmte Teile hinzugefügt. Dort der Motor, dort die Elektrik, die Instrumente usw. Rolf aus Berlin von honda-club.net probiert so einen Arbeitsplatz gleich mal aus, und scheint doch sehr zufrieden zu sein. Vielleicht sein Traumjob?

Am Ende der Halle stehen dann bereits fertig montierte Motorräder. Hier fällt mir vor allem eine Reihe von MZ SM 125ern auf. Diesen Super Moto Maschinen fehlt die Beleuchtung, und sie tragen eine große Startnummerntafel am Lenker. Auf meine Anfrage wird mir bestätigt das es dieses Jahr eine 125er Super Moto Rennserie geben wird. Diese, MZ Youngster Cup genannte Serie, ist für Einsteiger bis 18 Jahre konzipiert. Sie soll als Einstieg in den Rennsport dienen. Glückliche Jugend!

Nach einigen weiteren kurzen Erläuterungen ist die Führung dann zu Ende. Während die Mehrheit der Teilnehmer dem Ausgang zustrebt, kehren einige von uns mit dem MZler in die Lagerhalle zurück, wo eine Probefahrt auf einem Charly-Roller auf uns wartet. Jeder von uns dreht ein paar Runden durch die Halle. Jetzt gibt es wirklich was zu lachen. Mit quietschenden Reifen, schwarze Striche auf dem glatten Betonboden der Halle hinterlassend, geht es um die Kurven. Dann noch ein paar gestellte Wheelies und den Daumen nach oben gereckt, man sieht das wir unseren Spaß haben. Der Roller läuft zwar nur 20km/h, doch reicht das für diese Halle allemal. Vor allem die Beschleunigung durch den Elektromotor ist erstaunlich. Nachdem wir die Batterie fast leer gefahren haben, kehren wir zu den Anderen zurück.