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Titel: HWS-Syndrom Memo zur Untersuchung
Verfasst am: 29.09.2003, 23:15 Uhr #62
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Webmaster
Anmeldung: 25. Sep 2003
Beiträge: 122
Wohnort: Berlin
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Memo zur Untersuchung nach
HWS-Distorsionstrauma
1. Symptome und Befunde
Untersuchungsdatum:
Anamnese:
°Sozial:
• Psychosoziales Umfeld?
• Bewältigungsstrategien im Umgang mit schwierigen Situationen
• (Fähigkeit zu Problemanalyse und Lösungsverhalten)?
°Familienanamnese:
°Persönliche Anamnese:
Vorzustand bez. Nackenschmerzen /anderen Beschwerden im HWS-Bereich? Andere
prämorbide Schmerzerkrankungen (z.B. Migräne; Kopfschmerzen, Rückenschmerzen,
psychische, Probleme...)?
°Jetziges Leiden:
Unfallhergang:
Kollisionstyp (Autounfall, Stauchungstrauma, ...) Bei Autounfall: Fahrzeugtyp, Ort des
Schadens am Auto, Frage nach Kopfanprall, auf die Kollision gefasst/davon überrascht;
Haltung des Kopfes bei Anprall, verwendete Sicherheitssysteme (Gurten, Kopfstützen,
Airbag). Wurde ein Polizeiprotokoll erstellt?
Initialsymptome
(d.h.Symptome nach dem Unfall und innert der ersten drei Tage auftretend)
Bewusstlosigkeit? Amnesie? Qualitative Bewusstseinsveränderungen?
Aktuelle Beschwerdesymptomatik:
Der zeitliche Verlauf ist besonders wichtig, d.h. wann sie nach dem Unfall auftraten und wie
die weitere Entwicklung der Symptomatik bis zur Konsultation verlief..
• Schmerzen: was, wann, wo, wie, warum?
• Funktionseinschränkung (Impairment, Disability, Handicap)
• Spezielle Symptome bei HWS-Distorsionstrauma: (vgl Systemanamnese)
m:\webs\aarreha\hws-distorsionstrauma.doc Seite 2 von 4
°Systemanamnese:
• Nervensystem (ZNS, peripheres Nervensystem, Vegetativum)
! ZNS:
- global: Bewusstlosigkeit, Benommenheit, Verwirrtheit; Schwindel
- Sinnesorgane: Augen (Visusstörung, Akkomodationsstörung), Ohren
(Gehörsstörung, Tinnitus, Schwindel, Erbrechen, Uebelkeit), Nase (Störungen
des Geruchssinnes, Anosmie), Mund (Schluckstörungen,)
! Peripheres NS:
Radikuläre, sensorische oder motorische Störungen von Schulter, Arm und
Handbereich.
! Vegetativum:
- Neuropsychologie: Störung der komplexen Aufmerksamkeit, Zuwendung.
- Psyche: Schlafstörungen, depressives Zustandsbild, Angstproblematik
2. Befunde:
(Ziel eines genauen somatischen Befundes von Halsregion und der angrenzenden Gebiete)
Untersuchbarkeit?:
Inspektion:
• Gang
• Haltung
• Spontanbewegungen
Internistische Untersuchung:
• Psychischer Zustand
• Kopf- und Halsorgane: Begleitverletzungen, v.a. am Kopf (Bluterguss, Prellung,
Schwellung, andere)
• Integument: (Prellmarken)
• cardiovaskulärer Befund:
• pulmonologischer Befund:
• Abdomen:
Rheumatologische Untersuchung:
Mindestens in den ersten Wochen nach dem Unfall weitgehend :„hands off“ .dh.
Untersuchung durch-Inspektion/-funktionell (v.a. aktiv)
• Achsenskelett:
• Haltung/Form.
• HWS: °Funktionell:
! Flexion/Extension (Kinn-Sternumabstand)
! Lateralflexion rechts/links (Ohr-Acromionabstand)
! Rotation rechts/links (Winkelgrad)
m:\webs\aarreha\hws-distorsionstrauma.doc Seite 3 von 4
°Palpatorisch: (vorsichtig nach Massgabe der Beschwerden)
! M.trapezius, M.sternocleidomastoideus
! Paravertebralmuskulatur (M.splenius, Semispinalisssystem,
M.longissimus) evtl.Dorsale Gelenkfortsätze, Querfortsätze)
! Dornfortsätze, Lig. Nuchae, Linea nuchalis.
! Schultergürtel (M. supraspinatus, M. infraspinatus, Mm.rhomboidei)
• BWS
• LWS
• SIG
• Periphere Gelenke
Neurologische Untersuchung:
• Bewusstsein
• Hirnnerven
• Rückenmarksfunktion:
! (Gangunsicherheit?, Motorische Schwäche?Langsam progrediente Zeichen
eines paraplegischen Syndroms?)
• Segmentale Wurzeln der HWS:
! Sensibilitätsstörungen in Schulter und Arm ?(Dermatome)
! Krafteinbusse ind Schulter und Arm? (Dermatome, evtl dysfunktionell
schmerzbedingt)
! Reflexdifferenzen ? (Wurzel)
• Periphere Nerven
3. Zusätzliche Untersuchungen:
Bildgebend:
HWS ap/seitlich: immer
• MRI oder CT-Schädel: Initial bei Bewusstlosigkeit oder neurologischen Ausfällen.
• Funktionelle HWS-Untersuchungen: Falls toleriert.. Im günstigen Fall hinweisend auf
eine Instabilität.
• HWS MRI.: Indiziert bei neurologischen Ausfällen oder Verdacht auf Bandläsion
(zB.Lig. alaria).
• Nuklearmedizinische Untersuchungen (SPECT, PET): Die klinische Wertigkeit eines
abnormen Befundes ist im Einzelfall unklar.
Neuropsychologie:
• Indikation: Bei Klagen über anhaltende Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen
• Zeitpunkt: Erstuntersuchung im allgemeinen nicht vor Ablauf vor mind. 3 Monaten.
• Verlaufsuntersuchungen in Intervallen von mindestens 6 Monaten
• Befund: Oft typisches Muster einer Kombination von Gedächtnis-, Konzentrations-,
und Aufmerksamkeitsstörungen.
Psychiatrische Exploration:
• Indikation: Bei längerem Heilverlauf grosszügig um die Risiken für einen chronischen
Verlauf zu erkennen, die anstehenden Probleme polydisziplinär zu definieren und
nach Bedarf eine multimodale, integrierte Rehabilitationsmassnahmen einzuleiten..
Beurteilung:
St.n.HWS-Distorsionstrauma am...
• mit CVS/ CCS/CSS/PVS...
• mit/ohne Begleitverletzungen
• mit/ohne leichte traumatische Hirnverletzung
• mit/ohne neuropsychologische Beeinträchtigung
• mit/ohne psychische Folgen
Dieses Memo wurde formuliert in Anlehnung an folgende Literatur:
• -Beschwerdebild nach kraniozervikalem Beschleunigungstrauma („whiplashassociated
disorder“); Bericht der Kommission „Whiplash-associated Disorder“ der
Schweizerischen Neurologischen Gesellschaft; Schweizerische Aerztezeitung 2000;
81:Nr39.
• -Frühe Abklärung nach kraniozervikalem Beschleunigungstrauma; R.Marelli;
Schweizerische Aerztezeitung 2001; 82:Nr.20. |
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